Projekte der Medizinethik
REALiGN-HD
Projekttitel
Ethische und rechtliche Konzepte für die Anwendung neuer Techniken einer präzisen Genomeditierung bei hereditären Erkrankungen - TP Ethik
Projektart
Verbund-Forschungsprojekt
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projektleitung
Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Heinemann
Mitarbeit
Dr. Sebastian Schleidgen
Laufzeit
1016 - 2019
Hintergrund und Ziele
Vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit neuer Genom-Editierungsverfahren, namentlich der CRISPR/Cas-Technologie, analysiert der Forschungsverbund in interdisziplinärer Zusammenarbeit systematisch die naturwissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen Fragen im Kontext realistischer Alternativen der klinischen Gentherapie von Erbkrankheiten. Das damit verbundene ziel des Verbundes ist es, einen ethisch reflektierten rechtlichen Rahmen zu entwickeln, der als geeignete Basis für die Gesetzgebung im Bereich der Gentherapie dienen kann.
Das philosophisch-ethische Teilprojekt fokussiert auf die spezifisch ethischen Fragen, die sich im Szenario einer Gentherapie an menschlichen Einzell-Embryonen im Vorkern- bzw. Zygotenstadium als Alternative für hereditär vorbelastete Eltern ergeben, ein genetisch eigenes und gesundes Kind zu bekommen. Dabei wird sich die Analyse u.a. auf Fragen einer adäquaten Chancen-Risiko-Bewertung, der Verantwortung für zukünftige Generationen, anthropologische Fragen, Fragen nach dem moralischen Status vom Embryonen sowie nach den Grenzen therapeutischer Maßnahmen einerseits und (medizinisch-) genetischem Enhancement andererseits richten. Die für das Szenario relevanten Argumente, Kriterien, Normen und Prinzipien sollen identifiziert und mit den bisher herangezogenen Kriterien und Argumenten der ethischen Beurteilung gentherapeutischer Maßnahmen verglichen werden, um mögliche Defizite aufzeigen und beheben zu können.
Design
Im Rahmen des Verbundprojektes gibt es entsprechende rechtswissenschaftliche und naturwissenschaftliche Teilprojekte. Charakteristisch für das gesamte Projekt ist die enge interdisziplinäre Herangehensweise unter Einbeziehung von Philosophen, Rechtswissenschaftlern und Entwicklungsbiologen.
Dies wird durch regelmäßige Treffen aller Projektpartner sowie gemeinsame Publikationen und Veranstaltungen gewährleistet.
Links
Humane Artifizielle Gameten (HumArGam)
Projekttitel
Humane Artifizielle Gameten. Erzeugung und genetische Veränderung von aus humanen pluripotenten Stammzellen differenzierten Gameten und ihre ethische und rechtliche Bewertung (HumArGam)
Teilprojekt 1 (Ethik): Das philosophische Teilprojekt analysiert und strukturiert die philosophischen und ethischen Fragen, die mit der Erzeugung, Modifizierung und Verwendung von aus menschlichen pluripotenten Stammzellen erzeugten Gameten verbunden sind.
Projektart
Forschungs-Verbundprojekt
Förderer
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektleitung
Prof. Dr. med. Dr. phil. Thomas Heinemann
Mitarbeit
Barbara Advena-Regnery, M.A.
Dr. Sebastian Schleidgen
Dustin Gooßens
Laufzeit
2016 -2019
Hintergrund und Ziele
Neue Entwicklungen in der Stammzellforschung zeigen, dass sich aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) der Maus in der Kulturschale Zelltypen differenzieren lassen, die den Vorläuferzelle von Keimzellen, sog primordialen Keimzellen, ähnlich sind und sich entweder nach Transplantation in den lebenden Organismus oder in vitro zu funktionellen Gameten ausreifen lassen. Aufgrund ihrer Erzeugung in vitro sind die iPS-Zellen und primordialen Keimzellen Manipulationen zugänglich, so dass an ihnen auch genetische Modifikationen, beispielsweise mit der CRIPR-Cas9-Methode, vorgenommen werden können. Unter der Annahme, dass sich diese Möglichkeiten auf den Menschen übertragen lassen, entstehen eine Vielzahl neuartiger biologischer, medizinischer, rechtlicher, philosophischer und ethischer Fragen.
Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Forschern an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar, der Universität Passau und der Medizinischen Hochschule Hannover, wird diese Fragen systematisch identifiziere und schwerpunktmäßig unter den Aspekten der Artifizialität, Verfügbarkeit, Verwendbarkeit und Manipulierbarkeit humaner artifizieller Gameten strukturieren. Die Fragen werden im Hinblick auf anwendbare ethische und rechtliche Argumente, Kriterien und Normen analysiert, die argumentativen Zusammenhänge offengelegt und ihre normative Bedeutung beleuchtet. Anhand des Vergleichs mit bestehenden ethischen und rechtlichen Normen lässt sich möglicher Regulierungsbedarf für die neuartigen Handlungsfelder der Erzeugung. Verwendung und Modifizierung artifizieller Gameten identifiziere. Auf Basis dieser Ergebnisse ist es das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts, einen normativ reflektierten Handlungsrahmen für den Umgang mit humanen artifiziellen Gameten zu entwickeln, der als Grundlage für eine politische Entscheidungsfindung dienen kann.
Design
Im Rahmen des Verbundprojektes gibt es entsprechende rechtswissenschaftliche und naturwissenschaftliche Teilprojekte. Charakteristisch für das gesamte Projekt ist die enge interdisziplinäre Herangehensweise unter Einbeziehung von Philosophen, Rechtswissenschaftlern und Entwicklungsbiologen.
Dies wird durch regelmäßige Treffen aller Projektpartner sowie gemeinsame Publikationen und Veranstaltungen gewährleistet.
Links
BMBF: http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/6620.php
Projektpartner:
http://www.jura.uni-passau.de/dederer/bmbf-projekte/humargam.
http://www.pthv.de/index.php?id=1073
Entwicklungsbiologische Totipotenz
Der Lehrstuhl war mit dem philosophischen Teilprojekt "Normative Bedeutung von zellulärer Totipotenz bei der induzierten Reprogrammierung von Zellen" an dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt "Entwicklungsbiologische Totipotenz: Bestimmung als normatives Kriterium in Ethik und Recht unter Berücksichtigung neuer entwicklungsbiologischer Erkenntnisse" beteiligt und koordinierte dieses interdisziplinäre Projekt über die Gesamtlaufzeit von 5 Jahren. (2011 - 2016)